Best of Funkenzeit

Das Tandemprojekt von kulturgrenzenlos steht für kulturellen Austausch

Seit über drei Jahren porträtiert Funkenzeit Start-ups aus der Region. In diesem Beitrag gibt’s ein Best of der bisher vorgestellten Projekte.

kulturgrenzenlos e. V.
Austausch auf Augenhöhe zwischen Studierenden und Geflüchteten – das möchte das Team von kulturgrenzenlos erreichen. Deutschkenntnisse vermitteln und gleichzeitig andere Kulturen kennen lernen, darum geht es beim Tandemprojekt der Initiative. Ein Erfolgsprojekt, welches bereits 630 Tandems zueinander geführt hat. Jedoch warten noch immer 100 Geflüchtete auf passende Tandempartner!

Die Goldeimer-Crew (v. li.) Rolf Schwander, Enno Schröder, Julian Zimmermann, Johannes Manthey und Malte Schremmer


Goldeimer
Das tägliche Geschäft einfach mit kostbarem Trinkwasser runterspülen? Das macht für das Team von Goldeimer schon lange keinen Sinn mehr. Sie bieten eine Alternative zu Chemietoiletten auf Großveranstaltungen an, nicht zu WCs im Alltagsgebrauch. Daher touren sie seit 2013 mit ihren Komposttoiletten von Festival zu Festival. Gleichzeitig informieren sie ihre Kundinnen über den mangelnden Zugang zu sanitären Anlagen und sauberem Trinkwasser in vielen Teilen der Welt. Seit 2017 bietet Goldeimer sogar eigenes Toilettenpapier an.

Werk statt Konsum
Wer selbst einmal wieder Hand ans Holz anlegen und tüfteln will, aber eine zu kleine Wohnung hat, für den ist Werk statt Konsum genau das Richtige. Hier kann man kaputte Möbel selbst reparieren und eigene Projekte realisieren. Immer donnerstags und sonntags steht die Gemeinschaftswerkstatt in der Alten Mu offen. Seit 2014 gibt es das Studentenprojekt im Herzen von Kiel. Die Idee: Kreativ sein, Ressourcen schonen und voneinander lernen.

Tim Schmieg testet im „Labor“ in der Alten MU Mengenverhältnisse von Kastanien und Ethanol aus

[MAKAKO]
Palmöl ist leider immer noch in vielen Waschmitteln vertreten. Die negativen Auswirkungen des exzessiven Anbaus sind bekannt und doch ändert sich zu wenig. Das will das Team von MAKAKO ändern! MAKAKO bedeutet „Affe“ auf Portugiesisch. Um den Schutz der Gleichnamigen geht es den beiden Gründern Tim Schmieg und Johannes Glöckler. Das Studentenprojekt stellt palmölfreies Waschmittel aus Kastanien her – lokal und nachhaltig produziert.

Glückslokal e. V.
Schenk dich glücklich! Das ist das Motto des Glückslokals in der Alten Mu. Was mit Kleidertauschpartys und ersten selbstorganisierten Flohmärkten begann, wandelte sich schnell zu einem eigenen Verein. 2014 gewann das Team den yooweedoo-Publikumspreis und öffnete daraufhin seine Türen in der Alten Mu. Jeder darf nicht mehr genutzte oder benötigte Habseligkeiten spenden. Mitglieder dürfen sich bis zu drei Fundstücke im Monat aus dem Sammelsurium aussuchen. Also schnell Mitglied werden!

Dank des Kieler Honigs kann man erfahren, wie der goldene Saft hergestellt wird


Kieler Honig
Das Projekt Kieler Honig bietet die Möglichkeit, selbst einmal in die Imkerei hineinzuschnuppern. Bienen retten, Artenvielfalt schützen und dabei noch leckeren, lokal produzierten Honig genießen? Was als yooweedoo-gefördertes Studentenprojekt 2012 begann, wurde von der Hobbyimkerin Uta Bonowsky übernommen. Mittlerweile bietet der Kieler Honig auch Workshops zur Imkerei an. Neue Hobby-Imkerinnen sind herzlich willkommen!

Die beiden „umtüten“-Gründerinnen Anja Kromer und Christina Lehmann (v. li.) freuen sich über die Zusammenarbeit mit Restez-Inhaber Kai Lyck

Umtüten
In der Brötchentüüt von Umtüten werden mehr als nur Brötchen eingepackt. Vielmehr geht es um eine nachhaltige Idee. Seit 2015 kämpft das ehemalige Studentinnenprojekt um Anja Kromer und Christina Lehmann gegen die Ressourcenverschwendung im Alltag. Seitdem kann man die bunten Mehrweg-Tüüten in vielen Kieler Bäckereien erstehen. In diesem Jahr gab es zum ersten Mal auch eine Sonderkollektion zur Kieler Woche.

Le ( ) Raum
Seit 2017 schmückt ein Bauwagen den Campus der Universität Kiel. Ein Raum von Studentinnen für Studentinnen zum Selbstgestalten, der zum Leben erweckt werden will. Das ist das Ziel von Le ( ) Raum. Hier sollen Studentinnen ein gemeinsames Campusleben jenseits von Öffnungszeiten und „Bitte leise sein“-Schildern gestalten können. Ob für gemeinsame Veranstaltungen, Kaffee trinken oder zum Entspannen – hier ist ihr Raum!

Nick Eßwein (li.) und Moritz Dietsch

Resteritter
Die selbsternannten Resteritter Moritz Dietzsch, Nick Eßwein und Oke Hansen kämpfen mit selbstgekochten Marmeladen gegen die Lebensmittelverschwendung in Kiel. Seit 2017 retten sie Obst, welches aufgrund von kleinen Macken nicht mehr verkauft werden darf. Von dem Erlös der eigenen Marmeladen spendet das Trio jeweils einen Euro an den Verein Mach Mittag e. V. und leistet so auch einen Beitrag gegen den Kinderhunger in der Landeshauptstadt.

Wurzel.Bildung e. V.
Kindern durch den eigenen Anbau von Lebensmitteln wieder den Bezug zum eigenen Essen vermitteln – darum geht es beim Verein Wurzel.Bildung e. V. Das von Studentinnen der Universität Kiel gegründete Projekt baut in Zusammenarbeit mit Schulklassen Hochbeete und begleitet die Schüler*innen vom Anbau bis zur Ernte. Spielerisch Wurzeln schlagen und dabei Nachhaltigkeit wachsen lassen – ein Konzept, welches mittlerweile schon an drei Kieler Schulen erfolgreich ist.

Fotos: Anne Krischker (2); Akihiro Yasui (2); kulturgrenzenlos (1); Justin Russell (1); Lea Jahneke (1); Pat Scheidemann (1)