Lahmacun kommt immer gut

Kristin Dahl setzt sich bereits seit vielen Jahren für Nachhaltigkeit ein

Nachhaltigkeit ist ein Trendwort. Doch für das Studentenwerk SH
ist es mehr als das, denn hier engagierte man sich bereits dafür, bevor es cool war. Wir haben mit der Nachhaltigkeitsbeauftragten Kristin Dahl über ihre Arbeit und aktuelle Projekte des Studentenwerks gesprochen.

Seit wann ist Nachhaltigkeit ein Begriff für das Studentenwerk SH? Was bedeutet „Nachhaltigkeit“ für euch?

Das Studentenwerk SH engagiert sich seit über 25 Jahren für nachhaltige Betriebsführung. Nachhaltiges Wirtschaften bedeutet für uns: ressourcenschonend, umweltgerecht, fair. Wichtig sind uns außerdem Mitarbeitergesundheit und faire Geschäftsbeziehungen, auch das ist nachhaltig.

Was gibt es für nachhaltige Projekte?

Uns liegt es sehr am Herzen, Einweg zu vermeiden. Das haben wir schon erfolgreich umgesetzt mit unserem Mehrweg to go-Bambus-Becher. Der Selbstkostenpreis liegt bei 7,95 Euro inklusive Heißgetränk. Außerdem ist jeder Kaffee 10 Cent günstiger als der normale Kaffeepreis. Im Vergleich: Mit Einweg-Pappbecher kostet der Kaffee 20 Cent mehr.

Wie setzt das Studentenwerk SH Nachhaltigkeit um?

Wir achten beispielsweise auf den Klimaschutz durch den bevorzugten Einkauf von regionalen Lebensmitteln sowie der Ausweitung des veganen und vegetarischen Anteils, einschließlich des einmal im Monat stattfindenden Green Day. Es gibt auch täglich die Möglichkeit, sich ein veganes Essen zusammenzustellen.

Wie werden die Angebote von den Studierenden aufgenommen?

Wir werten die jeweilige Nachfrage aus und koordinieren dementsprechend unser Angebot. Wir wollen ja auch gerne dem Geschmack unserer Mensa-Besucher entsprechen. In manchen Mensen ist die Nachfrage einfach höher als in anderen, zum Beispiel in der Mensa II der CAU und in der Mensa im Kesselhaus der Muthesius Kunsthochschule werden öfter vegane Gerichte angeboten als in der Schwentine Mensa der Fachhochschule. Hier läuft übrigens Currywurst-Pommes richtig gut im Vergleich zu anderen Standorten.

Wie hat sich die Nachfrage nach vegetarischem/veganem Essen in den letzten Jahren verändert? Warum an einigen Hochschulen mehr und an anderen weniger?

In einer Studie wurde festgestellt, dass
vegetarisch/vegan verstärkt in Sprach-, Kultur- und Sportwissenschaften, ebenso in Sozialwissenschaft und Lehramt vertreten ist.
In der Muthesius wird es einfach erwartet, dass wir jeden Tag ein veganes Gericht haben. Da können wir dann auch mal kreativ werden und eine breitere Palette anbieten.
Bei einigen Gerichten, zum Beispiel Lahmacun, einer türkischen Pizza, ist es den meisten dann egal, ob es vegan oder mit Fleisch ist, das kommt immer gut an.

Das Interview führte Sophia Sichtermann